Langfristig Vermögen aufbauen mit dem ETF-Sparplan

04.05.2020 - Nullzinsen, Negativzinsen, der Tod des Sparbuchs ... inzwischen haben auch die eisernsten Sparer begriffen, dass es nicht mehr reicht, seine Euros auf ein Sparkonto zu legen, wenn man tatsächlich möchte, dass sein Geld sich vermehrt.

 


 

Aber das Spekulieren mit Aktien ist auch nicht jedermanns Sache, und auch der durchschnittliche Banken- oder Sparkassenberater ist auf dem Parkett nicht unbedingt fit, beziehungsweise er bietet eben die Standard-Aktien aus dem Portfolio des Geldinstituts an - und deren Performance ist dann bestenfalls Glückssache.

 

ETF: Einfach, transparent, kostengünstig

Wer sich nicht erst im Eigenstudium ins Aktiengeschäft einarbeiten möchte, der kann in einen zuverlässig renditestarken Aktien-Indexfonds (ETF) investieren. Ein solcher ETF bildet Aktien aus aller Welt ab, jeder ETF kopiert einen bestimmten Aktienindex. Risikoschwankungen gleichen sich hierbei in der Regel über eine Haltedauer von 10 bis 15 Jahren aus.

Der Vorteil von börsengehandelten Indexfonds: Im Gegensatz zu aktiv verwalteten Aktienfonds ist hier die Frage »Gut oder schlecht verwaltet« irrelevant. Es gibt keinen Fondsmanager, der falsche Entscheidungen treffen könnte, der ETF entwickelt sich immer so, wie der Aktienindex, den er kopiert.

Und auch die Verwaltungskosten sind in der Regel mehr als moderat, sie bewegen sich zwischen 0,2 und 0,5 Prozent des Fondsvermögens pro Jahr. Damit sind sie deutlich günstiger als ein aktiv gemanagter Fonds. Wenn ein Fondsmanager sich um die Zusammensetzung des Fonds kümmert und regelmäßig Aktien austauscht, entstehen natürlich deutlich höhere Verwaltungskosten als bei ETFs.

Diese Ersparnis erweist sich vor allem bei langfristigem Fondssparen als vorteilhaft.

 

Der Sparplan

Hierbei kaufen Sie nicht nur einmal Fondsanteile (und vergessen sie am besten für die nächsten 15 Jahre), sondern Sie kaufen in regelmäßigem Turnus immer wieder Anteile hinzu.

Was Sie brauchen: Die nötigen Nerven, sich von den Schwankungen nicht irritieren zu lassen. Der Fonds wird immer wieder auch Verluste erleben, aber die Historie zeigt, dass diese Schwankungen auch immer wieder aufgefangen und aufgeholt werden. Deshalb braucht man für diese Sparform einen langen Atem.

 

Wie hoch ist die Rendite?

Belohnt wird die Geduld und Nervenstärke mit ansehnlichen Renditen. Ein Beispiel: Wer zwischen 2004 und 2018 monatlich 100 Euro in den Indexfonds investiert hat, der den Weltaktienindex MSCI World nachbildet, der hat eine durchschnittliche Rendite von 7,3 Prozent nach Abzug der Kosten erzielt. In dieser Zeit lag die Finanzkrise von 2007/2008!

In den Siebziger- und Achtzigerjahren des letzten Jahrtausends hätte diese Rendite auch gerne mal 10 bis 15 Prozent betragen, aber auch nur durchschnittlich 0,52 Prozent im Jahrzehnt des Jahrtausendwechsels. Aber: Das Ergebnis war in den letzten fünfzig Jahren am Ende immer positiv.

 

Wann mit dem Sparen beginnen?

Sie müssen keine besondere Zeit abwarten, keinen bestimmten Börsentermin oder ähnliches, um mit dem Sparen anzufangen. Zu Beginn steckt ja ohnehin nur eine kleine Summe im Sparplan. Sie kaufen über einen sehr langen Zeitraum verteilt Ihre Anteile, es ist also im Schnitt gleichgültig, wie die Aktien gerade stehen.

 

Wann beende ich das Sparen?

Der Ausstiegszeitpunkt dagegen hat großen Einfluss auf Ihre Rendite. Ihr Kapital hat sich angesammelt und es schwankt mit den Kursen. Sollte die Börse also gerade dann schwächeln, wenn Sie Ihre Anteile verkaufen wollen, warten Sie besser noch ab, bis die Kurse sich erholt haben - oder Sie steigen einfach vorzeitig aus, wenn Sie Ihr Sparziel erreicht haben.

 

Gewinne sichern

In den letzten Jahren der Laufzeit können Sie natürlich auch damit beginnen, Anteile am Fonds in sichere Anlagen umzuschichten, um Ihre Gewinne abzusichern.

 

Risikoverteilung

Das ist in jeder Anlagevariante die Regel Nummer eins: Verteilen Sie Ihr Risiko!

Hierfür müssen Sie nicht gleich mehrere Sparpläne anlegen. Es reicht aus, dass Sie in einen Indexfonds auf einen international orientierten Aktienindex investieren, wie zum Beispiel der oben genannte MSCI World-ETF. In dem sind mehr als 1600 Einzelunternehmen aus 23 Ländern repräsentiert, von denen etwa 60 Prozent in den USA sitzen. Vor allem große, global agierende Konzerne, sogenannte Standardwerte, sind hier vertreten - das sorgt für Stabilität und Sicherheit.

Wer eher auf europäische Unternehmen vertraut, kann beispielsweise in den Stoxx Europe 600 Index oder den MSCI Europe investieren.

 

Empfehlenswert sind unter diesem Gesichtspunkt also ETFs, die große Unternehmen aus mehreren Ländern und unterschiedlichen Branchen abbilden. Einzelne Länderindizes (bspw. DAX, Nikkei, Dow Jones) sind deshalb weniger zu empfehlen, weil sie stärkeren Schwankungen unterworfen sind.

 

Nachhaltig sparen mit ETFs?

Das geht natürlich auch, denn es gibt nachhaltig ausgerichtete und weltweit streuende Indizes. (MSCI World Socially Responsible Index - MSCI World SRI - oder Dow Jones Sustainablility Index World Enlarged sind hier Beispiele.)

 

Vermögensaufbau

Wer sein Vermögen systematisch aufbauen möchte, sollte die Dividenden gleich wieder anlegen und damit vom Zinseszinseffekt profitieren. Es gibt ETFs, die das automatisch für einen tun, sogenannte »thesaurierende« ETFs. Andere wiederum schütten die Dividende aus - in dem Fall wird sich die Depotbank darum kümmern, dass sie gutgeschrieben werden.

 

Was brauche ich zum ETF-Sparen?

Einen Wertpapierhändler (Broker) bzw. eine Onlinebank, über die man Wertpapiere kaufen und verkaufen kann. Hier gibt es Anbieter mit guten Konditionen, die auch günstige Sparpläne im Programm haben. Vergleichen Sie die Konditionen und Angebote im Internet oder lassen Sie sich von uns einen Wertpapierhändler empfehlen.

Dort eröffnen Sie dann Ihr Depot, wählen den ETF-Sparplan und legen Sparintervall und -rate fest.

 

Kostenlos sparen

Oft werden mit dem Anreiz des kostenfreien Sparens neue Kunden gewonnen. Wenn hier nach ein oder zwei Jahren das Angebot beendet und der Sparplan kostenpflichtig wird, können Sie entweder weitersparen (wenn die Gebühren nicht zu hoch sind) oder den Sparplan pausieren oder beenden und einen neuen kostenlosen ETF beim gleichen Depotanbieter öffnen. Das ersparte Guthaben bleibt dann einfach liegen und entwickelt sich mit dem Markt weiter wie eine einmalige Einlage.

Und natürlich können Sie den Anbieter auch einfach wechseln - mit oder ohne Ihr Depot. Ein Depotübertrag ist in der Regel kostenlos.


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